Bolsena war in Brüssel

Auf Einladung des Petitionsauschusses des europäischen Parlamentes präsentierte Ing. Piero Bruni (Verein Lago di Bolsena) am 21. März zum dritten Mal seine Petition Nr. 2191/2013. Er hat die andauernde Verschlechterung des Zustandes des Sees dargestellt, die durch die laufende Zufuhr von Nährstoffen aus dem desolaten Abwassersystem und der Landwirtschaft verursacht wird und auch aufgezeigt, dass diese Situation die Verletzung von drei wesentlichen europäischen Richtlinien darstellt: der Abwasser-Richtlinie (91/271/CEE), der Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/CE) und der Flora-Fauna-Habitat Richtlinie (92/43/CEE).

Bis jetzt hatten sich die Interventionen der Europäischen Kommission darauf beschränkt, entsprechende Anpassungen am Abwassersystem einzufordern wie es die Abwasser-Richtlinie vorschreibt. Hinsichtlich des ökologischen Zustandes des Sees hatte die Kommission auf Basis der vom italienischen Staat gelieferten Daten angenommen, dass der Zustand des Sees gut sei und es kein Risiko der Eutrophierung gäbe.

Dieses Mal dagegen hat die europäische Kommission in Erwägung gezogen, dass die Verschlechterung des ökologischen Zustand des Sees eine mögliche Verletzung des Prinzips der Nicht-Verschlechterung der Wasserrahmenrichtlinie darstellt und wird auf Grund dieser Annahmen weitere Untersuchungen einleiten.

Unbedingt wird dabei auch die fundamentale Ursache aller Gefahren für den See Gegenstand des Verfahrens sein: Das Fehlen nämlich einer koordinierten und effizienten Bewirtschaftung des gesamten Ökosystems und seiner Probleme. Die Einführung eines „lake management“ ist auch eine fundamentale Forderung der drei betroffenen europäischen Richtlinien. Damit schloß Piero Bruni seine Ausführungen.

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