Biographie
Piero Bruni, Obmann des Vereins „Lago di Bolsena“ wurde 1927 in Florenz geboren. Seine Eltern kamen ursprünglich aus Capodimonte (VT). Als Diplomingenieur mit dem Spezialgebiet geophysische Prospection des Untergrundes entwickelte er, nachdem er zwei Jahr in der Schweiz und Ägypten verbracht hatte, geophysische Aktivitäten mit der Internationalen Gesellschaft Schlumberger in Venezuela, Brasilien, Argentinien, Chile, USA und Frankreich.
Piero Bruno hat sein Engagement zum Schutz des Bolsenasees in den 60er Jahren begonnen indem sich an der Konstituierung einer Sektion von „Italia Nostra“ beteiligt hat. 1987 war er unter den Gründern des Vereins „Lago di Bolsena“, gefördert von Prinz Giovanni del Drago, der den Vorsitz übernahm. 2006 übernahm Piero Bruni den Vorsitz und Giovanni del Drago wurde zum Ehrenvorsitzenden. 2008 hat er den internationalen Preis des GLOBAL NATURE FUND „in Anerkennug seines Engagements und Einsatzes zum Schutz und der Bewahrung der Natur“ erhalten.
Piero Bruni und sein Mitarbeiter engagierten sich in vielen Auseinandersetzungen um die Rettung des Sees. In den 60er Jahren gab es das Projekt „Angelini“, welches die Seen Mittelitaliens als Speicherbecken mit dem Kernkraft in Montalto di Castro verbinden wollten. Das Projekt hätte das Ökosystem des Bolsenasees durch die daraus resultierende Schwankung des Wasserspiegels um bis zu 4m und die Vermischung des Wassers mit dem trüben und verschmutzen Wasser des Tibers zerstört. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter wurden duch den Eigentümer des „Corriere delle Sera“, Giulia Maria Crespi sehr effektiv unterstützt und schafften es, das Projekt zu stoppen als die Arbeiten gerade begannen. Entscheidend für diesen Erfolg waren auch die ersten freiwilligen Umweltschützer des Bolsenasees, Ing. Alessandr Fioravanti und Massimo Faggiani aus Capodimonte.
Kurze Zeit später geriet die wunderbare Lago des Monte Bisenzio, Sitz des etruskischen Vesentum uns Visier eines politischen Sekretärs der plante, ihn mit einer seiner Firmen zu parzellieren. Unerwarteterweise gelang es der kleinen Sektion von „Italia Nostra“, danke des persönlichen Einsatzes von Fabiano Fagliari, Zeni Bucicchio, Rosanna Faggiani und dem deutschen Fernsehen den Bereich unter archeologischen Schutz zu stellen.
Mit der Zeit begann das Problem der Verschutzung dringender zu werden. 1987 gründete Giovanni del Drago den Verein „Lago di Bolsena“ als Nachfolge der Sektion von „Italia Nostra“ mit denselben Mitgliedern. Es begann eine lange, ausgedehnte und hartnäckige Arbeit der Sensibilisierung und Information über die Bedrohung der Gesundheit des Sees. Während der Jahr wurden die Schlachthöfe, die das Blut in den See fließen ließen abgesiedelt, die Müllablagerung der Gemeinden in den Hängen wurden geschlossen und es wurde ein Ringkanal für die Abwässer der Orte gebaut. Letzterer hat die größte Bedeutung für den Schutz des Sees.
Der Verein inizierte systematische Beobachtungen des Sees, sowie zahlreiche Kurse und Schulungsunterlagen. 2002 wurde unter Hauptbeteiligung des Institutes für Hydrobiologie in Pallanza eine internationale Konferenz „RESIDENCE TIME IN LAKES“ in Bolsena organisiert, bei der Piero Bruni der Vorsitzende des Organisationskomittees war. Es nahmen abgesehen von den Italienern auch die bekanntesten Limnologen der Welt aus Japan, Israel, Finnland, Österreich, USA, Ungarn, Russland, China, Polen und anderen Ländern teil.
2002 errichtet ENEL in Latera eine geotermisches Krafwerk schädlich für die Gesundheit und die Umwelt. Gegen deren Aktivität stellt sich der deutsche Arzt Dr. W. Wirbatz und On. Laura Allegrini und organisierten einen großen öffentlichen Protestmarsch. Zur Unterstützung dokumentierte der Verein „Lago di Bolsena“ die Risiken der Verschmutzung der wasserführenden Schichten mit Arsen. Schließlich beschloß die Provinz die definitive Schließung der Anlage. In den letzten Jahren ist die Gefahr der Nutzung der Geothermie mittlerer und großer Enthalpie mit zahlreichen Projekten rund um den See wieder aufgetaucht. Bruni ist aktiv um über die gravierenden Risken der Verschmutzung der wasserführenden Schichten, die Auslösung von Erdbeben und die generelle Verschutzung von Wasser, Luft und Boden zu informieren.
2016 folgte Ferdinando del Drago dem verstorbenen Prinz Giovanni als Ehrepräsident des Vereins „Lago di Bolsena“. In den letzten Jahren bemüht sich der Verein die Verbesserung des Kanalnetzes voranzutreiben, deren disaströser Zustand ein Hauptgrund für die Gefahr der Eutrophierung des Sees ist, welches zu einer unwiderruflichen Zerstörung des Gesundheit des Sees führen würde. 2013 wendete er sich in einer Petition an die europäische Union um auf deren Intervention zum Schutz des Sees zu dringen und wurde in in drei Audizionen gehört (die letzte am 21. März 2018) in der er die Unterstützung der europäischen Kommission gefunden hat.
Bruni setzt mit einer ständig wachsenden Zahl an Mitarbeitern die Beobachtungen des Sees fort. Zuletzt wurde die didaktische Arbeit in den Schulen durch das Projekt „Kenne den Bolsenasee“ verstärkt, welches die Schüler der Haupt- und Mittelschulen des Gebietes einbezieht. Er ist auch ständig persönlich in zahlreichen Vorträgen und Veröffentlichungen im Einsatz.