Wie geht es dem See?
Eine einfache Frage, aber wir müssen sie genauer ansehen, um eine eindeutige Antwort geben zu können. Wollen wir wissen, wie der generelle Zustand des Sees ist? Interessiert uns ein spezieller Aspekt seines Zustandes, beispielsweise, ob wir das Wasser trinken können oder ob wir darin baden können?
Der allgemeine Gesundheitszustand des Sees
Dieser Zustand bezieht sich auf den gesamten Wasserkörper und berücksichtigt verschiedene Aspekte:
- Die „Primärproduktion“ verstanden als Zuwachs an Algenbiomasse. Sie hängt wesentlich von der Nährstoffkonzentration ab,
- die taxonomische Zusammensetzung seiner Flora und Fauna,
- das Vorhandensein chemischer Verschmutzung.
Vom generellen Zustand des Sees hängen alle Vorteile und Nutzen ab, die der See zu bieten hat.
Leider verschlechtert sich der ökologische Zustand des Sees seit etwa zehn Jahren kontinuierlich. Ursache ist die starke Zufuhr von Nährstoffen aus dem Umland des Sees, im Besonderen von Phosphaten, welche laufend steigt. Während der Status vor wenigen Jahren noch „gut“ war, ist er jetzt nur noch „ausreichend“, mit Tendenz zur weiteren Verschlechterung. Der Prozess der Eutrophierung ist in Gang gekommen.
Können wir im See baden?
In diesem Fall sprechen über eine spezielle Ökosystemdienstleistung, die uns der See schenkt, dem Vergnügen, darin zu baden. Die Badequalität bezieht sich auf das Wasser in Ufernähe und sagt aus, ob die gefährliche Verschmutzung durch
- Fäkalbakterien,
- gefährliche chemische Substanzen,
- giftige Algen oder Bakterien
die erlaubten Grenzwerte überschreitet.
Diese Verschmutzung, konzentriert entlang der Ufer, hat wenig Einfluss auf den generellen Zustand des Sees: man könnte sie mit einer Irritation der Haut des menschlichen Körpers vergleichen, die lästig ist aber keine Bedrohung der Allgemeingesundheit darstellt.
Während wir wenig Informationen über die chemische Verschmutzung (z.B. durch Pestizide) und Algen an den Ufern haben, wissen wir mit Sicherheit, dass die Mängel am Abwassersystem die Badequalität durch die häufigen Verschmutzungen durch Fäkalien an den Mündungen der Bäche (besonders nach Regenfällen) und in der Nähe der Pumpstationen des Kollektors belasten.
Können wir das Seewasser trinken?
In einiger Entfernung von den Verschmutzungsquellen ist das Wasser des Sees gut, mit einem niedrigen Gehalt an Arsen und „gewürzt“ mit ein wenig Phyto- und Zooplankton.