Baustelle – Juni 2023
Die Sanierungsarbeiten am Ringkanal des Bolsenasees wurden Ende 2022 abgeschlossen. Alle Pumpstationen sind mit der im Projekt vorgesehenen Pumpenzahl ausgestattet (mehr …)
Die Sanierungsarbeiten am Ringkanal des Bolsenasees wurden Ende 2022 abgeschlossen. Alle Pumpstationen sind mit der im Projekt vorgesehenen Pumpenzahl ausgestattet (mehr …)
Das Abwassersystem besteht aus drei Teilen:
Die Kanalnetze der Gemeinden sammeln die Abwässer innerhalb des jeweiligen Gemeindegebiets und übergeben sie an den Ringkanal.
Der Ringkanal besteht aus 20 Pumpstationen verbunden durch Rohrleitungen von jeweils ca. 3km Länge. In jeder Station wird das Abwasser zunächst unter Druck in einen ansteigenden Abschnitt der Rohrleitung gepumpt. Vom höchsten Punkt aus fließt es dann abwärts zur nächsten Station.
Der Ringkanal besteht aus zwei Armen. Der Hauptarm beginnt in der Gemeinde Grotte di Castro und führt entlang des gesamten Nord- und Ostufers nach Marta. Der zweite Arm sammelt die Abwässer von Capodimonte und leitet sie an der Pumpstation 20 in den Hauptarm, von wo schließlich alles zur Kläranlage gefördert wird. Die geklärten Abwässer fließen in die Marta.
Die Anlagen wurden in den 90er Jahren gebaut und zwischen 1996 und 2001 vervollständigt und in Betrieb gesetzt.
Während der Ringkanal um den See zum Schutz des Sees realisiert wurde, soll die Kläranlage den Fluss Marta, den Abfluss des Sees schützen.
Im gesamten Becken gibt es verstreute Häuser und Betriebe die weder an ein Kanalnetz einer Gemeinde noch an den Ringkanal angeschlossen sind. Insbesondere entlang des Westufers sind Restaurants, Bars und Campingplätze sowie Einzelhäuser angesiedelt, die mit eigenen, unkontrollierten Klärgruben ausgestattet sind.
Heute, am Anfang des Sommers 2022, nach Jahren grosser Probleme, funktioniert das gesamte System gut.
Der Zustand des Teils der von COBALB bewirtschaftet wurde, hat sich 2007 zu verschlechtern begonnen, als das Konsortium keine regelmäßigen finanziellen Mittel für die Instandhaltung erhalten hat. Dies aus politisch-organisatorischen Gründen. 2013 waren die Pumpstationen und die Kläranlage in einem disaströsen Zustand.
Spätestens 2016 fiel die Kläranlage komplett aus und alle Abwässer flossen ungeklärt in den Fluß Marta.
Noch im Sommer 2018 landete ein Großteil der Abwässer direkt im See, weil viele Pumpstationen, vor allem die Station 9, nicht wie vorgesehen funktionierten. Zur Instandsetzung der Funktionalität des Systems hat die Region Latium, nach jahrelangen Kämpfen, ausgehend von der Unterschriftensammlung “Salvalago” im Jahr 2011 und dank der Intervention der Europäischen Union, an die sich die Bürgerschaft gewandt hatte, endlich Mittel für die Instandsetzung des Abwassersystems bereit gestellt. Am 5. September 2017 wurde der Bestbieter der Ausschreibung mit den Arbeiten beauftragt. Im März 2018 haben die Arbeiten an den Pumpstationen begonnen.
Es zeigte sich jedoch bald, dass die ausgewählte Firma völlig unzureichend arbeitete. Daraufhin hat die Region die Problematik in die Hand genommen und eine Vereinbarung mit den Gemeinden und der Provinz, einerseits, und mit Talete spa andrerseits abgeschlossen. Dadurch hat sich die Lage rasch verbessert, wie man in der News-Rubrik „Baustelle“ verfolgen kann.
Auch die sind in einem schlechten Zustand. Es fehlt eine laufende Prüfung ob das Kanalsystem reibungslos funktioniert und ob alle Anschlüsse ordnungsgemäß sind. In Folge davon gelangen Abwässer in den Boden und auch die Bäche sind durch illegal eingeleitete Abwässer verunreinigt. In einigen Gemeinden werden Abwässer auch in Regenwasserkanäle und Bäche eingeleitet und damit in den See. Diese Verschmutzung führt zur ökologischen Verschlechterung des Sees und zu Problemen bei der Badequalität.
Die fehlende Trennung der Regenwässer und der Abwässer in den Gemeinden verursacht ein zusätzliches Problem: bei starken Regenfällen ist der Ringkanal überfüllt und verursacht an einigen Stellen zusätzliche Einleitung von Verschmutzung in den See.
Wir hoffen, dass nach und nach alle der noch anstehenden Probleme der gesamten Abwasserentsorgung, die hier unten aufgeführt sind, gelöst werden können. Dazu sind weitere Anstrengungen nötig.
In Zusammenarbeit mit den Gemeinden arbeitet BLEU im Rahmen des Projektes „Bäche und Quellen“ daran, die illegalen Einleitungen von Abwässern in die Bäche zu identifizieren und zu eliminieren. Jeder kann mitmachen. Darüberhinaus können die Bürger auf Störungen bei Abwassersystem achten und an BLEU oder die Administration melden, wenn sie Kenntnis von Problemen haben.
Hier eine Liste der festgestellten kritischen Punkte in den Teilen des Abwassersystem im Seebecken: