Die Fische im See und die Fischerei
Seit alten Zeiten ist der See sehr fischreich und die Fischerei war immer wichtig als Grundlage für die lokale Wirtschaft und Basis für die Ernährung.
Der Aal, der Hecht, der Kleine Ährenfisch, die Rotfeder, die Schleie, der Döbel und der Karpfen waren schon immer präsent. An den Ufern findet man Krebse und Flusskrabben.
Auch andere Fischarten wie der Stichling, der Maifisch, der Steinbeißer, der Zwiebelfisch und der Lau, die man nun schon selten findet, sind vermutlich heimisch. Alle diese Arten, auch wenn sie ökonomisch wenig Bedeutung haben, sind wichtig weil sie zur Reichhaltigkeit und dem Gleichgewicht der gesamten Ökosystems beitragen. Je variantenreicher ein Gebiet ist, reich an unterschiedlichen Arten die gut verteilt sind, umso besser kann der unvermeidbare Einfluss menschlicher Aktivitäten ausgeglichen werden.
Welche Fischarten wurden im letzten Jahrhundert in den See gebracht?
Der See hat keinen Zufluss und nur einen Abfluss, den Marta, welcher nur wenig Wasser führt. Die Besiedelung mit neuen Fischarten ist also hauptsächlich Werk der Menschen, sei es durch eine gezielte Einführung, durch zufällige Einschleppung oder nach unkontrollierter Besiedlung insbesondere für die Sportfischerei.
Die Fischarten, die vom Menschen für die professionelle Fischerei eingeführt wurden, sind der Coregone – die Renke oder Felche, erstmals in den letzten Jahren des 18.Jahrhunderts eingesetzt und ursprünglich aus dem Bodensee kommend – und der Flussbarsch. Andere Arten wie der Forellenbarsch, der Gemeine Sonnenbarsch, die Karausche und der Kärpfling wurden hauptsächlich für die Sportfischerei eingeführt, aber auch zur Bekämpfung der Mücken, oder aus Unaufmerksamkeit.
Was sind die Risken für die Fischerei im See?
- Die nicht heimischen Arten, die oben angeführt wurden, sind bereits angepasst und in einem relativen Gleichgewicht mit den heimischen Arten. Besondere Gefahren entstehen durch den Roten Amerikanischen Sumpfkrebs (eine aggressive und gefräßige Art) und die Sumpfschildkröte. Für die Fische könnte eine ungesetzliche Einführung von nicht heimischen Raubfischen wie dem Wels bedeutende Risiken bergen.
- Die Eutrophierung des Sees, von der unkontrollierten Einbringung von Phosphaten bedingt und gefördert von der Zerstörung der natürlichen Uferbewachsung, bedingt eine Reduktion der Artenvielfalt der Seefauna, insbesondere der sensiblen Arten. Ein oligotropher See ist charakterisiert durch vorherrschende Präsenz von Lachsfischen wie die Renke (Coregone), während im mesothropen Stadium eher Barsche und Hechte vorherrschen. Die Karpfenfische, wie der Karpfen und die Schleie, dominieren einen eutrophen See. Die Eutrophierung bedeutet ein besonderes Risiko für die Renke (Coregone) auch weil sie ihre Eier in frischem, gut mit Sauerstoff angereicherten Wasser ablaicht: wie man von anderen Seen weiß, kann ihre Vermehrung komplett unterbunden werden, wenn der Sauerstoffgehalt am Seegrund zurückgeht.
- Die Klimaveränderung mit seinem Temperaturanstieg kann die Reproduktionsprozesse der in frischem Süßwasser lebenden Arten stören.
Andere Probleme?
Ein bedeutendes Problem ist, dass wir nicht genug über die Fauna des Sees wissen. Wie viele Fische gibt es? Welche Arten? Was sind die Charakteristika ihrer Reproduktion? Wie hoch ist der Ertrag der Fischerei? Wie ist die Entwicklung dieser Werte im Laufe der Zeit?
Dies macht jeden Versuch der Planung zunichte, auch der Wiedereinsetzung.
Was sind die Ausblicke für die Fischerei am See?
Die Ausblicke sind hauptsächlich mit der Wertsteigerung des Produktes verbunden. Die am meisten gefischten Arten sind heute die Renke (Coregone), der Hecht, die Schleie und der Aal. Eine zielführende Strategie könnte – auch im Sinne des Umweltschutzes – sein, das Wissen über diese Produkte zu verbreiten, und Bestimmungen für alle Aktivitäten und Techniken der Fischerei im Sinn der Traditionen und der Nachhaltigkeit festlegt sowie die Fischerei durch eine Marke der authentischen „Fische des Sees“ schützt.