Die Trockenheit und der See
In einem aktuellen Artikel des Osservatorio Ambientale del Lago di Bolsena wird der Einfluss der Trockenheit dieses Jahres auf den See analysiert. (mehr …)
In einem aktuellen Artikel des Osservatorio Ambientale del Lago di Bolsena wird der Einfluss der Trockenheit dieses Jahres auf den See analysiert. (mehr …)
Schon immer war die Landwirtschaft Stolz und Bestimmung des Gebiets um den Bolsenasee. Seit der Zeit der Etrusker bringen die von Titus Livius hervorgehobenen „reichen Gefilde Etruriens“ ausgesuchte Produkte hervor, wie das Olivenöl, die Weine (der berühmte Est! Est!! Est!!!, der Cannaiola aus Marta, oder der Aleaticowein aus Gradoli), die Hülsenfrüchte (die Bohnen des Purgatorio, die Linsen aus Onano) und seltene Getreidesorten wie Emmer.
Die Landwirtschaft im Becken des Bolsenasees ist sehr vielfältig: Oliven, Weingärten, Getreidefelder und Futterpflanzen charakterisieren die Landschaft. Der Gemüseanbau ist um den See verteilt, während die Gärtnereien hauptsächlich im Norden und Osten des Sees angesiedelt sind. Die Haselnußplantagen breiten sich aus. Auch wenn sie zurückgeht, gibt es doch überall noch Tierhaltung.
Der Boden ist generell locker und gut durchlässig. Er ist vulkanischen Ursprungs und daher reich an Nährstoffen und sehr fruchtbar.
Das Klima ist gemäßigt und mild, das Mikroklima gekennzeichnet von der Wirkung der beschützenden Hügel und Berge, einer guten Durchlüftung und des mildernden Einflusses des Sees.
Dank dieser günstigen Voraussetzungen ist die Biodiversität unserer Gegend eine der reichsten Europas.
Die durchlässige Beschaffenheit des Bodens bewirkt, dass durch die Bewässerung und die Niederschläge Substanzen, die sich im Boden befinden oder eingebracht worden sind, ins Grundwasser gelangen und letztlich im Wasser des Sees landen. Die mineralischen Substanzen des Bodens gelangen auch an der Oberfläche in die Gewässer des Beckens, sei es durch Bodenabtrag oder Ausschwemmung. Die Menge an Material die in den See transportiert wird ist umso grösser, je mehr die natürliche und schützende Bepflanzung reduziert wird, und je weiter sich ungeeignete Bodenbearbeitung ausbreitet.
Die meisten Produkte, die in der konventionellen Landwirtschaft verwendet werden, wie chemische Düngemittel, Pflanzenschutzmittel und Unkrautvertilgungsmittel landen im Grundwasser und letztlich im See. Derzeit werden keine aktuellen Daten über die Mengen dieser Substanzen im Wasser des Sees oder im Grundwasser gesammelt: es ist jedoch sicher, dass die als Düngemittel in den Boden eingebrachten Phosphate die Gesamtmenge des Phosphors im See und damit das Risiko der Eutrophierung erhöhen.
Darüber hinaus bedrohen Unkrautvertilgungsmittel und Pflanzenschutzmittel Flora und Fauna des Sees und seine Biodiversität, und sind eine der Ursachen für den Rückgang der typischen Vegetation des Sees. Die große Vielfalt an Pflanzen, die an den Küsten um den See wachsen ist einerseits als Lebensraum für die Fische, Tiere und Vögel, und auch als Reinigungsfilter für das Wasser selbst sehr wichtig. Ihre starke Reduzierung trägt zur Verschlechterung des Zustands des Sees bei.
Man kann die Entwicklung nachhaltiger Anbaumethoden unterstützen, die wegen ihrer geringeren Auswirkung auf die Umwelt zur Gesundung des Landes und zum Schutz des Sees beitragen. Besonders geeignet sind die biologische Landwirtschaft und die biodynamische, weil sie weder Düngemittel noch synthetische Pflanzenschutzmittel oder Unkrautvertilgungsmittel einsetzen. Die Synergie zwischen Schutz des Sees, Entwicklung des nachaltigen Tourismus und Förderung des nachhaltigen Landbaus stellt eine einmalige Gelegenheit für die lokale Wirtschaft dar. Wir wollen dazu beitragen diese Synergie zu schaffen und unterstützen deshalb den Aufbau einer Bio-Region im Gebiet.