Gründe für das Verbot der Geothermie

mit hoher oder mittlerer Größe zum Schutz des Bolsenasees.

Die Gesellschaft ITW&LKW Geotermia Italia SpA (Proponente) hat vom Ministerium für ökonomische Entwicklung die Genehmigung zur Errichtung einer geothermischen Anlage mittlerer Größe in Castel Giorgio in Umbria erhalten. Es fehlt noch die letzte Genehmigung der Region Umbrien. Der Standort befindet sich an der Grenze zum hydrologischen Becken des Bolsenasees. Die Anlage würde geothermische Flüsse (Wasser) auf der Nordseite entnehmen, in ca. 1000 m Tiefe unter dem Becken des Tiber, und es, nachdem die Wärme im Kraftwerk entnommen wurde, in südlicher Richtung unter dem hydrologischen Becken des Bolsenasees in ca. 2300 m Tiefe wieder rückführen. Die Entfernung zwischen der Zone der Entnahme und der Wiedereinspeisung beträgt ca. 5 km. Die Proponenten nehmen an, dass zwischen der Zone der Wiedereinspeisung und der Entnahme eine hydraulische Verbindung besteht und dass es eine undurchlässige Schicht zwischen dem geothermischen Becken und dem Grundwasser des Bolsenasees gibt.

Man bestreitet dass die Schicht durchlässig sei, wodurch der Druck der Wiedereinspeisung ein Aufsteigen geothermischer Flüsse in das Grundwasser auslösen könnten welche Arsen und andere krebserregende Substandzen enthalten. Man bestreitet darüberhinaus, dass die hydraulische Verbindung zwischen der Entnahme und der Wiedereinspeisung durch die ein unterirdischer Fluss zwischen den beiden Zonen (1000 Tonnen/Std für 24 Stunden, 265 Tage über 25 Jahre) stattfindet eine Durck- und Temperaturunterschied verursachen könnte der unter anderem zu Erdbeben führen könnte.

Unsere Vorbehalte stützen sich auf eine geologische Untersuchung vom selben Proponenten gezeichnet von Prof. Gianluca Vignaroli: “Structural compartmentalisation of a geothermal system, the Torre Alfina field (central Italy)” publiziert auf englisch in der wissentschaftlichen Zeitschrift “Tectonophysics” 608 (2013) pagg. 482-498.

Die Forscher zeigen in einer bemerkenswerten Feldarbeit wie die System der paralellen und rechtwinkligen Verwerfungen des Beckens als undurchlässige Barrieren für horizontale Flüsse wirken. Darüberhinaus unterstellen mathematische Modelle zur Wärmeübetragung der Flüsse (McLellan, 2010; Oliver, 2006) dass die tektonischen Diskontinuitäten in der Gegend von Torre Alfina eine doppelte Funktion haben können: (1) sie könnten bevorzugte Kanäle für den vertikalen Aufstieg der Flüsse sein und diese mit anders strukturierten Gesteinsebenen in Verbindung bringen; (2) sie könnten grundsätzliche Barrieren für den horizontalen Fluss sein und damit die Zirkulation unterbrechen.

Die für die Anlage vorgesehen Gegend hat ein hohes Erdbebenrisiko. Die Gesteinsschichten die für die geothermische Entnahme interessant sind haben geologisch und tektonisch diesselbe Struktur des Apennin, wo sich am 24.08 und den folgenden Tagen das katastrophale Erdbeben in Amatrice-Monti Sibillini (300 Opfer) ereignet hat welches in weniger als 100 km Luftlinie entfernt ist. Falls die Anlage in Castel Giorgio genehmigt würde wäre es kaum möglich die zahlreiche andere anstehenden Ansuchen um eine geothermische Konzession in hydraulischen Becken des Bolsenasees zu verhindern. Die Dokumentation ist ausreichend und nicht notwendig zum Prinzip der Vorsicht zurückzukehren um diese Art von Einrichtungen in dieser Gegend zu verhindern.

Quelle und Original siehe Motivi per vietare la geotermia von Piero Bruni.

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